Einleitung

Liebe Mitglieder*innen, Freund*innen und Förderer unseres Solisa Freundeskreises e.V. Essen,

das afrikanische Sprichwort: „Wenn die Wurzeln tief sind, gibt es keinen Grund den Wind zu fürchten“, hat unseren Solisa Freundeskreis und unsere Partnerorganisation in Mali, SOLISA ONG durch das Pandemie Jahr 2020 begleitet. Die „tiefen Wurzeln“, die Verbundenheit durch unsere gemeinsame lange Vereinsgeschichte hat dazu geführt, dass sich jeder an seinem Ort, wir in Essen und unsere Partner in Mali trotz widriger Bedingungen weiter engagiert haben und den „Wind“ nicht gefürchtet haben. In Essen konnten wir einige Spendenveranstaltungen nicht mehr durchführen und sind neue Wege der Spendenaufrufe gegangen, und das SOLISA Team in Mali konnte mehrere Monate lang unser gemeinsames, bisher umfangreichste Projekt nicht mehr so wie geplant umsetzen und musste sich immer neuen Bedingungen in Mali anpassen. Wir haben noch nie oft wie in diesem Krisenjahr miteinander über alle verfügbaren Medien von Mali nach Deutschland und umgekehrt kommuniziert.

In unserer Erinnerung bleibt, dass vor unserer Rückkehr im März 2020 aus Mali nach Deutschland, unsere malischen Freunde uns mit Desinfektionsmitteln ausgestattet haben, die sie nachts in einer Notapotheke besorgt haben, nur damit wir gesund und sicher unseren Rückflug antreten konnten! Wir hatten Glück: Eine Woche später waren für Monate die Grenzen geschlossen. Mali war im harten Lockdown.

Eine weitere Besonderheit in 2020: Nach über 20 Jahren konnte Bandiougou Niakate, der Geschäftsführer von SOLISA ONG erstmals nicht nach Deutschland kommen um seine Arbeit zu erläutern, Schulen zu besuchen und sich mit weiteren Partnervereinen austauschen.

Die Einschränkungen der Corona Pandemie hatte für Mali zwischen März und Juni 2020 für die malische Bevölkerung gravierende Folgen. Der strenge Lockdown hat zum Erliegen von Handel und Transport geführt, was für einen Großteil der malischen Bevölkerung eine akute Bedrohung ihrer Existenz bedeutete. Dazu kamen Schulschließungen die das gesamte Bildungssystem ausbremste. Lieferketten von Material die für die Umsetzung von Projektmaßnahmen für unser aktuelles Projekt wichtig waren, waren unterbrochen, zeitweise konnte SOLISA ONG die Projektdörfer nicht anfahren.

Ein Militärputsch im Sommer 2020 führte für Mali zudem in eine Übergangsregierung. Ob sich die Hoffnung vieler Malier*innen, die sich für einen Umsturz der Regierung engagiert haben, zu einem Rückgang von staatlicher Korruption und besseren Lebensbedingungen erfüllt, bleibt abzuwarten.

Essen, 07.02.2021

Jannica Wiesweg-Böttcher                         Annette Giesen

Den vollständigen Solisa Freundeskreis Tätigkeitsbericht 2020 könnt Ihr als PDF-Datei hier ansehen und herunterladen.