Mali18031055741200Mali gehört zu einem der fünf ärmsten Länder der Welt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 48 Jahren. Man geht davon aus, dass ca.74% der Bevölkerung über 15 Jahre nicht alphabetisiert ist. Die Säuglingssterblichkeit in Mali liegt bei 17 %. Die fehlende oder nicht funktionierende Infrastruktur besonders in Dörfern durch fehlende Schulen, fehlendem Zugang zu Gesundheitseinrichtungen, begleiteten Entbindungsmöglichkeiten oder der fehlende Zugang zu sauberem Wasser führen zu Krankheiten wie Cholera, Typhus, Malaria und vielen anderen lebensgefährdenden Krankheiten, nicht selten mit Todesfolge, insbesondere für Kinder und geschwächte Bevölkerungsgruppen.

In Mali arbeitet ca 74 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft und Viehzucht. Durch den Anbau und die Verarbeitung von Reis, Hirse, Baumwolle, Mangos, Apfelsinen, Bananen, Karitenüssen, Baobabfrüchten und deren Verarbeitung sichert sich die Bevölkerung ihren Lebensunterhalt. Kühe, Schafe und Ziegen, und in den Flussregionen auch Fische, sind die am meisten vertretenen Nutztiere. Größere Bodenschätze wie Uran und Gold kommen, wie in anderen afrikanischen Ländern auch, selten der Bevölkerung zu gute. 

Immer wiederkehrende Dürreperioden

Immer wiederkehrende Dürreperioden, mangelnde globale wirtschaftliche Förderung und die fehlenden Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für viele junge Malier führen in eine Perspektivlosigkeit, die eine Fluchtwelle zunächst in die großen Städte Malis und später auch letztendlich nach Europa ausgelöst hat. In den meisten Fällen führt diese Bewegung zur Verelendung oder zum Tod junger Menschen und ihrer Familien anstatt zur erhofften Perspektive.

Der Großteil der malischen Bevölkerung gehört dem gemäßigten muslimischen Glauben an (90%). Er existiert seit langen Jahren tolerant und friedlich neben Minderheitenreligionen und neben den noch traditionellen und weitverbreiteten Glaubensüberzeugungen der verschiedenen ethnischen Gruppen in Mali.

Mali in der Krise

Bis 2012 gab es eine weitgehend friedliche politische und gesellschaftliche Stabilität in Mali. Ein Militärputsch und seine Folgen haben zur Destabilisierung und zur Einwanderung verschiedener radikaler islamsicher Gruppen geführt. Hinzu kam der Sturz des Präsidenten Gaddhafi in Libyen in dessen Folge viele libysche Malier ohne Perspektive wieder nach Mali zurückkehren mussten. Besonders der Norden und die nördlichen Grenzregionen Malis sind seither von der Krise betroffen. Zwischen Januar und Juli 2012 flüchteten über 250.000 Malier infolge der politischen Instabilität, der unsicheren Lage und des mangelhaften Zugangs zu Nahrungsmitteln und Wasser in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger. Außerdem gab es im selben Zeitraum rund 105.000 Binnenflüchtlinge im Norden und rund 69.000 Binnenflüchtlinge im Süden Malis

Seit 2014 gibt es unter IBK, Ibrahim Boubacar Keita eine neue Regierung in Mali, die sich um die Stabilisierung des Landes bemüht und mit internationaler Unterstützung versucht, die radikalen Strömungen aus Mali zurückzudrängen. Es gibt ein UN Mandat zum Schutz des Nordens Mali. Die deutsche Bundeswehr hat ihren derzeit größten Einsatz in Mali mit dem Auftrag das malische Militär zu schulen und auszubilden.

Die letzten Wahlen fanden im Sommer 2018 statt. Präsident Ibrahim Boubacar Kaita wurde dabei in seinem Amt bestätigt.